Wir waren im Kindergarten zum Eingewöhnungsgespräch. So viel vorweg: Alles gut. Er ist gut eingewöhnt, er geht zum Spielen auch in andere Zimmer, was sehr früh ist, im Vergleich. Er geht gerne hin. Kontakte hat er nicht so viele.
Was ich höre: Das Kind ist wie ich, als Kind und heute. Kontakt zu anderen ist eher nicht so seins, und wenn er so von anderen erzählt, von beißen, spucken, hauen… kann ich ihm das auch nicht verübeln. Er beobachtet statt mitzumachen. Nicht, weil er sich nicht traut oder es nicht versteht, sondern … weil er eben lieber beobachtet, und daran auch Spaß hat. Na, wer war schonmal mit mir auf einem Konzert? Oder überhaupt unter Leuten?… Genau. Jetzt ist die Frage: Ist das ein Problem?
Aus Kindergartensicht aus: Nein. Er ist ja noch klein. Und ich finde es gut, dass er klein sein darf. Aber irgendwie: Ganz so viel Zeit groß zu werden hat er eigentlich nicht, weil sein Geburtstag so liegt, dass er bei dieser Vorschulkinderuntersuchung (?) mit den 5 jährigen verglichen wird, kurz nach seinem 4. Geburtstag. Und was halten wir von Vergleichen? Überhaupt nichts. Der Kindergarten auch nicht. Aber dennoch war es ein wichtiger Punkt. Ja, das ist lange hin. Ich bin auch nicht der Meinung, dass er sich vergleichen lassen muss. Oder „bewerten“. Das finde ich etwas traurig. Das muss er in seinem Leben noch oft genug. Und ich bin auch der Meinung, dass er nichts „aufholen“ muss, weil es nichts gibt, was ihm fehlt. Niemand sagt das, aber … er soll doch einfach nur klein sein dürfen, so lange er will. Ich mag nicht schon über die Schule nachdenken oder Vorschulzeit, nur weil sein Geburtstag beknackt liegt. Ich mag das nicht. Er ist doch gerade mal 3. Und im Grunde genommen hat er doch gerade erst laufen gelernt, und sprechen. Sprechen? Ja, wortgewand ist er. Und freundlich und offen, und charmant. Ich hab das alles schonmal gehört… Selbst. Als Kind.
Nein, man kann die Kinder nicht vor den eigenen Erfahrungen beschützen. Die muss er selbst machen. Wer weiß, vielleicht macht er ganz andere als ich. Wer weiß, vielleicht hat er nächste Woche schon 5 Freunde, die es ehrlich mit ihm meinen, und die sein Leben lang seine Freunde bleiben. Aber ein klitzekleines bisschen Bauchweh macht es doch, zu wissen, dass er durch die selben Dinge muss, durch die man auch schon gegangen ist. Nicht, dass alles ganz schrecklich war als Kind oder später, für mich meine ich. Aber ein bisschen mehr Kontaktfreudigkeit hätte ich ihm schon gewünscht. Und es ist seltsam, sich selbst in klein zu sehen.
Ich denke mir, woher soll er es denn auch anders kennen, ich bin jetzt auch nicht die Ulknudel, die sich täglich gerne mit lockerflockigen Kontakten umgibt. Im Grunde finde ich das auch alles prima so, wie es ist. Ich will gar nicht mehr Kontakte. Ich komme ja mit denen, die ich habe, schon kaum hinterher. Und mir sind wenige, dafür wichtige Menschen so viel mehr wert. Bin ich sogar ein schlechtes Vorbild, weil ich ihm zu wenig Kontakte ermögliche? Hab ich ihn schon versaut, weil ich die ersten 3 Jahre nicht täglich irgendwelche Gruppen besucht habe…?! So ein Quatsch. Ja, das weiß ich auch 😉 Und dann merke ich wieder, wie wir doch Lena und ihre Familie vermissen :/
Nächstes Jahr schauen wir uns mal um. Kinderturnen oder Musikschule, ich weiß noch nicht. Musik macht ihm Spaß, Turnen täte ihm gut. So oder so, man kann seine Kinder doch nur versauen. ;P
