Dinge, die ich diese Tage zum ersten Mal gemacht habe, fühlen sich so erwachsen an. Wie grübelnd saß ich nun vor diesem Eintrag, fing an und strich die Sätze wieder, überlegte, ob es zu privat ist, fing doch wieder an, …also. (Also ist immer gut!)
Da war die Anmeldung im Kindergarten, die wir zwar schon voriges Jahr erfolgreich gemacht hatten, nun aber offiziell noch den Aufkleber der Stadt hin bringen mussten (ich weiß nicht, ob das so ein regionales Ding ist, aber hier wird das jedenfalls so gemacht). Danach wusste ich die Kindergartenzeiten und nahm ein Kind mit, das eigentlich gar nicht mehr mit nach Hause wollte und auch die Erzieherin gleich belehrte. (“schau, wir haben hier auch ein Feuerwehrauto” – “Das keine Feuerwehrauto, das ein Drehleiterfahrzeug.”) Okay, das ist jetzt noch nicht unbedingt eine Sensation, aber für mich doch etwas endgültiges, den Kindergarten als unseren bestätigt zu wissen. Man hat uns so nett dort empfangen und ja, ein Sommer noch, dann geht es los.
Dann war da noch einen Termin bei meinem Chef, denn im September wird die Elternzeit zu ende sein. Ich bat um einen Termin, und weil ich “ich” bin, stellte sich heraus, dass der Termin total falsch war und ich eine Woche zu früh da stand. Also war der Chef nicht da – dafür aber viele Kollegen und eine sehr eigenartige Stimmung – vielleicht auch einfach, weil sie nicht so war wie früher, oder auch, weil man sich nichts mehr groß zu erzählen hatte und nach “wie gehts euch” eiegentlich auch alles schon gesagt war. Was mich wirklich auch traurig stimmte, denn mein Abschied damals fiel mir auch nicht gerade leicht (hauptsächlich auch, weil ich mir genau das ausmalte, dass nichts mehr so sein wird.). Wie auch immer, dieser meinerseits verpeilte Termin hat mir dann eigentlich bestätigt, was ich zuvor leise ahnte und dachte.
Im Gespräch mit den Liebsten und Wichtigsten stand dann auch bald fest: Nein, ich werde nicht zurückkehren, aus so vielen Gründen. Da sind Aspekte wie Kindergartenzeiten, Fahrtzeiten, Art der Arbeit und Belastung, die der Job mit sich bringt. Und nicht ganz unwesentlich natürlich auch das, was sich in der Elternzeit bei meinem “Nebengewerbe” alles getan hat und aktuell tut – denn auch hier haben sich für mich Türen geöffnet, so dass alles eigentlich schon alles mit neonfarbenen Pfeilen auf “mach es!” hindeutete.
So war ich gestern also beim “richtigen” Termin mit meinem Chef und habe dort (mit fieberndem Hustenkind auf dem Schoß) besprochen, dass ich mir eine Rückkehr nicht vorstellen kann. Und dann war es raus und ich doch nicht unwesentlich unbeschwerter! Und alles drumherum hat dabei bestätigt, dass es richtig ist.
Also: Ich versuche es, nein, das ist zu vorsichtig. Also: Ab September bin ich Selbständige. Ohne “Hauptjob” und ohne “ja, aber eiiigentlich habe ich noch einen Job”, ohne zwischen den Stühlen zu sitzen und so weiter – ohne doppelten Boden, sofern man das so sagen kann, denn mein Mann ist generell und sowieso und bei allen Bereichen mein fünffacher oder achtfacher Boden.
Was das für mich nun alles heißt? Herumtelefonieren. Unternehmensberatung, Arbeitsamt, Existenzgründungsblabla, Steuerberater, Versicherungen, vergleichen und überlegen, entscheiden und planen. Es ist toll, nun eine Richtung zu haben, die ich Anfang des Jahres noch nicht wusste.
Das wird alles.